Donau Lounge mit Abstand 2020
Literatur und Kultur aus dem Donauländern
Lesungen und Gespräche mit Autorinnen und Autoren aus dem Donauraum
Literatur im Donauraum ist mit Abstand stärker als das Virus. Von daher gibt es auch dieses Jahr ein Donau Lounge Programm, mit hochspannenden AutorInnen und Neuerscheinungen aus 13 Ländern der Region. Unsere Lesungen, Buchpräsentationen und Gespräche haben wir den aktuellen Umständen angepasst und vollständig digitalisiert.
Mit vier Direktübertragungen von verschiedenen lierarischen Orten in Wien bieten wir unserem Publikum sogar das Erlebnis von Live-Veranstaltungen – zumindest virtuell. Viele weitere AutorInnen und Werke werden digital präsentiert, mit persönlichen Videobeiträgen von AutorInnen (in ihrer Muttersprache), Moderatoren und mit deutschsprachigen Textproben, die von der Schauspielerin Claudia Carus gelesen werden.
Alle Lesungen und Videos finden Sie ab Anfang Dezember 2020 auf www.danubeculturalcluster.eu. Folgen Sie uns auf www.facebook.com/DanubeCulturalCluster und auch auf YouTube.
Wir möchten unseren Partnern und Förderern für das ungebrochene Vertrauen, die Unterstützung und die exzellente Zusammenarbeit in nicht gerade einfachen Zeiten herzlich danken!
„Listen to the river!”
LESUNGEN UND GESPRÄCHE – LIVE-ÜBERTRAGUNGEN
Mo, 30. November, 18.30 Uhr
Live-Facebook-Übertragung aus dem Bulgarischen Kulturinstitut – Haus Wittgenstein (Wien 3., Parkgasse 18)
Erhard Busek (AT) und Muamer Bećirović (BA/AT): Heimat
Moderation: Antonia Löffler
Verlag: Kremayr & Scheriau Verlag
Sehnsuchtsort, ein Gefühl der Zugehörigkeit, oft überhöht, emotional besetzt, immer wieder ideologisch missbraucht und Gegenstand philosophischer oder literarischer Betrachtungen: Heimat. Sicher ist: Die „eine Heimat” gibt es nicht.
Erhard Busek und Muamar Bećirović sind ungleiche Freunde, die gemeinsam ihren Ent- und Verwurzelungen nachspüren. Wort für Wort vermessen sie den Raum, der Heimat vielleicht sein könnte, und untersuchen, welche Verantwortung jeder dabei trägt.
Lesung und Gespräch mit Erhard Busek und Muamer Bećirović.
Erhard Busek, geboren 1941, Wissenschafts- und Unterrichtsminister, Vizekanzler a.D. Seit 1996 Koordinator der South East European Cooperative Initiative, 2002–2008 Koordinator des Stabilitätspakts für Südosteuropa, 2000 bis 2012 Präsident des Europäischen Forums Alpbach. Vorsitzender des Instituts für den Donauraum und Mitteleuropa und Präsident des Gustav-Mahler- Jugendorchesters.
Muamer Bećirović, geboren 1996 in München, studiert Politikwissenschaften und Geschichte an der Universität Wien. Von 2016 bis 2019 Bezirksobmann der Jungen Volkspartei im 15. Wiener Gemeindebezirk. Herausgeber des Onlinemagazins „Kopf um Krone“.
Erhard Busek & Muamer Bećirović
(c) Julius Hirtzberger
Di, 1. Dezember, 18 Uhr
Live-Facebook-Übertragung aus dem Buchcafé Melange (Wien 15., Reindorfgasse 42)
Stimmen der Unzugehörigkeit – Literatur der Gegenwart aus Nordmazedonien
Gespräch mit Davor Stojanovski (MK)
Moderation: Annemarie Türk
Die Literaturzeitschrift „Literatur + Kritik“ hat in ihrer Herbstausgabe Nordmazedonien einen Schwerpunkt gewidmet. Für die Auswahl konnte einer der bekanntesten Lyriker und Essayisten des Landes gewonnen werden – Nikola Madžirov. Er hat sich in seiner Auswahl der Autoren und Autorinnen auf die Generation der zwischen 1980 und 1989 Geborenen konzentriert und bringt den deutschsprachigen Lesern und Leserinnen bemerkenswerte Prosatexte und Lyrik aus diesem kleinen Land im Herzen des Balkans nahe. Einer der Prosaautoren ist Gast dieses Gesprächs – Davor Stojanovski. Der Titel Stimmen der Unzugehörigkeit ist dem einführenden Text zum Dossier Nordmazedonien von Nikola Madžirov entlehnt.
Davor Stojanovski wurde 1987 in Skopje geboren. Dort studierte er Mazedonische und Südslawische Literaturwissenschaft. Heute ist er als Schriftsteller, Dichter, Musiker und Übersetzer tätig, Bisher sind 3 Romane sowie ein Gedichtband erschienen und seine Theaterstücke finden international Beachtung. Er lebt mit seiner Familie in Kärnten.
Davor Stojanovski
(c) Monika Stojanovska
Do, 3. Dezember, 18 Uhr
Live-Facebook-Übertragung aus dem Buchcafé Melange (Wien 15., Reindorfgasse 42)
ECHO TSCHECHIEN 2020: Markéta Pilátová (CZ): Mit Bat’a im Dschungel
Lesung und Gespräch
Moderation: Márton Méhes
Vorleserin: Claudia Carus
Verlag: Wieser Verlag
Partner: Tschechisches Zentrum Wien, Mährische Landesbibliothek Brno, Kulturministerium der Tschechischen Republik
Markéta Pilátová beschreibt die Geschichte des tschechischen Schuhfabrikanten Jan Antonín Baťa, der – vor den Nationalsozialisten geflüchtet, von den Kommunisten verunglimpft – in Brasilien seine unternehmerischen Ideale weiterzuleben versucht, indem er dort mitten im Urwald Fabriken erbaut. Die Autorin begibt sich auf die Spuren Baťas und seiner Familie und lässt sie vom Kampf gegen die widerspenstige tropische Natur erzählen, vom Pioniergeist, mit dem etwas Neues geschaffen wird, aber auch von der Sehnsucht nach Europa und der Suche nach der historischen Gerechtigkeit. Ein vielstimmiges, schillerndes Romanmosaik.
Übersetzt von Sophia Marzolff
Markéta Pilátová, geboren 1973 in Kroměříž , Studium der Romanistik und Geschichte. Schriftstellerin, Journalistin und Übersetzerin aus dem Spanischen. Sie schreibt Romane, Kinder- und Jugendbücher sowie Lyrik. Einige Zeit leitete sie die Auslandsredaktion der Zeitschrift „Respekt“ und war Tschechisch-Lektorin in Argentinien und Brasilien.
Markéta Pilátová
(c) David Konečný
Mo, 14. Dezember, 18 Uhr
Auf Wunsch der Auftretenden wurde diese Veranstaltung ins Jahr 2021 verschoben.
Der genaue Termin wird rechtzeitig bekannt gegeben!
Live-Facebook-Übertragung aus der Österreichischen Gesellschaft für Literatur (Wien 1., Herrengasse 5, Stiege 1, 2. Stock)
Die Donau Lounge präsentiert in Zusammenarbeit mit dem BMEIA:
Ivna Žic (HR/CH): Die Nachkommende
und
Robert Prosser (AT): Phantome
Lesung und Gespräch
Moderation: Angelika Klammer
Verlage: Matthes & Seitz, Ullstein
Ivna Žic hat sich als Dramatikerin einen Namen gemacht. In ihrem Romandebut Die Nachkommende erzählt sie die Geschichte einer namenlosen Ich-Erzählerin. Der Roman ist eine bitter- süße, eindringliche Reise durch Erinnerungen, Sprachen und Orte und stellt die immerwährenden Fragen nach Identität, Heimat und Zugehörigkeit. Diese Fragen spielen auch eine zentrale Rolle im Roman Phantome von Robert Prosser die er vor dem Hintergrund des Bosnienkrieges 1992 behandelt. Er erinnert darin an einen der letzten schandhaften und kaum aufgearbeiteten Kriege, die auf europäischem Boden stattgefunden haben und erzählt von den Versehrungen, die politische Konflikte in Biographien hinterlassen.
Ivna Žic Robert Prosser
(c) Katharina Manojlovic (c) Thomas Gebauer, teutopress
AUTOR*INNEN UND NEUERSCHEINUNGEN – ONLINE PRÄSENTATIONEN
Donau (Dunay, Dunav, Duna, Dunaj)
Sonderpublikation im Rahmen der Ausstellung „Donau – Menschen, Schätze & Kulturen” auf der Schallaburg
Mit einem Videobeitrag von Michal Hvorecký (SK)
Leseprobe: Claudia Carus
Verlag: Edition Aramo
Partner: Schallaburg, Kulturfestival Literatur & Wein/Literaturhaus NÖ
Auf der Niederösterreichischen Schallaburg ist heuer eine umfangreiche Ausstellung mit dem Titel „Donau – Menschen, Schätze & Kulturen“ zu sehen. Die Ausstellung lädt zu einer inspirierenden Reise flussaufwärts: Vom Schwarzen Meer durch die engen Felsschluchten des Eisernen Tors, vorbei an den weiten Ebenen Ungarns durch die malerische Wachau auf die Schallaburg.
Anlässlich dieser Schau haben die Veranstalter vier namhafte AutorInnen des Donauraumes gebeten, ihre persönliche Sicht auf die Donau literarisch festzuhalten. Das kleine aber feine Buch „Donau, Duna, Dunay, Dunav, Dunaj“ enthält diese Texte von Juri Andruchowytsch (Ukraine), Noémi Kiss (Ungarn), Michal Hvorecký (Slowakei) und Dragan Velikić (Serbien).
Vier kleine Meisterwerke, denen der persönliche Ton gemeinsam ist, die dennoch kaum unterschiedlicher sein könnten.
https://www.youtube.com/watch?v=2tlvbvmN2kA
Michal Hvorecký liest aus "Die zweite Donau"
https://www.youtube.com/watch?v=wlGrh5BIDSg
Claudia Carus liest Dragan Velikić: Die Donau und ich (aus dem Band Donau)
Noemi Kiss Michal Hvorecky Dragan Velkic Kurt Farasin
(c) Lenke Szilágyi,Magvető Kiadó (c) Nora A Jakub (c) MILOVAN MILENKOVIĆ (c) Martina Siebenhandl
György Dragomán: (HU) Löwenchor
Lesung und Gespräch
Mit Videobeiträgen von György Dragomán (HU) and Cornelius Hell (AT)
Leseprobe: Claudia Carus
Verlag: Surhkamp Verlag
Partner: BMEIA, Q21
Nach der Beerdigung seiner Mutter kehrt Ferenczi nicht in die leere Wohnung zurück, sondern fliegt nach Madrid. Auf dem Hotelbalkon geht ihm durch den Kopf, wie anders das Leben verlaufen wäre, hätten die kommunistischen Behörden seinen Eltern nicht die Hochzeitsreise nach Spanien verweigert. Sein Vater wäre nicht in den Bergen verunglückt, und seine Mutter hätte ihre Gesangskarriere gemacht, statt putzen zu gehen... Wie Stimmen einer Partitur verflechten sich die langen, dichten Sätze und lassen Sequenzen der Vergangenheit und Gegenwart einander durchdringen.
Musik als Leidenschaft, Wunschtraum und Fluch, als Katalysator des Übersinnlichen und als Auslöserin von Katastrophen – all diese Motive wandern durch die zwanzig Novellen, aus denen György Dragomán seinen mächtigen "Löwenchor" zusammengestellt hat.
"Löwenchor" wurde für den Preis der Leipziger Buchmesse 2019 nominiert.
Übersetzt von Timea Tankó
György Dragomán: Geboren 1973 in Târgu Mureş (Siebenbürgen, Rumänien), übersiedelte 1988 mit seiner Familie nach Ungarn. 2002 erschien sein preisgekrönter erster Roman, "A pusztítas könyve" (Das Buch der Zerstörung). "Der weiße König" (2005; dt. 2008) ist in dreißig Ländern erschienen. Dragomán lebt und arbeitet in Budapest. Er verbringt im November und Dezember 2020 im Rahmen des Writer-in-Residence-Programms des BMEIA und des Q21 für AutorInnen aus der Schwarzmeerregion, dem Westbalkan, sowie den Ländern Mittel- und Osteuropas zwei Monate in Wien.
https://www.youtube.com/watch?v=Kq6vvJP81xg
György Dragomán liest aus "Löwenchor"
https://www.youtube.com/watch?v=ENbmk22AvWo
Cornelius Hell spricht über György Dragomán: Löwenchor
https://www.youtube.com/watch?v=2bOno0eVYhQ
Claudia Carus liest aus György Dragomán: Der eiserne Bogen (aus: Löwenchor)
https://www.youtube.com/watch?v=-2q648X0tZw&t=25s
Claudia Carus liest György Dragomán: Ohrensessel (aus: Löwenchor)
György Dragomán
(c) Privat
Der exil-literaturpreis
mit Videobeiträgen von Thomas Perle (RO/DE) und Vlatka Frketić (HR/DE)
Verlag: edition exil
Seit 1997 gibt es in Wien das Projekt "exil-literaturpreis – schreiben zwischen den kulturen". Ein Wettbewerb zur Förderung der Literatur von AutorInnen, die aus einer anderen Kultur und Erstsprache kommen und in deutscher Sprache schreiben. AutorInnen wie Julya Rabinowich und Dimitrè Dinev wurden durch das Projekt entdeckt und haben in der edition exil ihre ersten Texte und Bücher veröffentlicht. Das zentrale Thema ist die literarische Auseinandersetzung mit den Fragen des Fremdseins, des Anderssein, der Integration und der Identität.
Thomas Perle geboren 1987 in Rumänien. 1991 emigrierte er mit seiner Familie nach Deutschland, wo er in Nürnberg aufwuchs. Er arbeitet als Dramatiker und Regisseur. Perle erhielt den "exil-literaturpreis" und zahlreiche Preise für seine Prosatexte. 2018 erschien sein Romandebüt 'Wir gingen weil alle gingen" in der edition exil. 2019 erhielt er den Retzhofer Dramapreis.
Vlatka Frketić geboren 1964 in Zagreb, zog 1989 nach Wien, arbeitete als Übersetzerin, dann in MigrantInnenvereinen. Sie schrieb Glossen für den „Bildpunkt“ und Kolumnen für die „Stimme“. Als Trainerin in der Erwachsenenbildung arbeitet sie zu den Themen Antirassismus und Diskriminierung, Sprache und Macht, Quermigration, Mehrsprachigkeit. 2019 erhielt sie den "exil literaturpreis".
https://www.youtube.com/watch?v=XK2srEQE6w8
Thomas Perle liest aus Wir gingen weil alle gingen
https://www.youtube.com/watch?v=qtze3DVrzCw&t=1s
Vlatka Frketić liest aus: Die falsche Zukunft (aus der Anthologie Preistexte 19)
Thomas Perle Vlatka Frketić
(c) Julia Grevenkamp (c) Dominik Bičanić
Angel Igov (BG): Die Sanftmütigen
Mit Videobeiträgen von Angel Igov (BG) und Cornelius Hell (AT)
Leseprobe: Claudia Carus
Verlag: ETA Verlag
Aus historischen Quellen baut Angel Igov eine schlüssige Fiktion des „kleinen Mannes“, dem die Stunde schlägt: die Figur des Emil Strezov, eines randständigen proletarischen Jungpoeten aus der Provinz, der in atemberaubender Dynamik erst zum Mitläufer, dann zum „Kader“ und eilfertigen Ankläger im Dienste des neuen Terrorregimes wird. Eine Geschichte um Schuld und Sühne, Ermächtigung und Verstrickung, grandios vorgetragen aus der Perspektive von Seinesgleichen, die Emil Strezov hinter sich ließ. Hier sucht und findet ein junger bulgarischer Autor unmittelbar Anschluss an die modernsten Tendenzen der europäischen Literatur.
Der Übersetzer Andreas Tretner wurde für dieses Buch mit dem Preis für übersetzte Gegenwartsliteratur beim Wettbewerb für internationale Literatur 2020 ausgezeichnet.
Übersetzt von Andreas Tretner
Angel Igov, geboren 1981, Schriftsteller, Übersetzer und Journalist, lebt in Sofia. Sein Werk umfasst mittlerweile drei Romane, Erzählungen und Essays. Er wurde vielfach ausgezeichnet, darunter mit dem renommierten bulgarischen Elias-Canetti-Preis. Igov unterrichtet englische Literatur und literarisches Übersetzen an der Hl. Kliment Ohridski Universität Sofia. In seiner Übersetzung erschienen Romane und Lyrik von Paul Auster, Ian McEwan, Angela Carter, T. S. Eliot u.a.
https://www.youtube.com/watch?v=75EKG3X3Ot8
Angel Igov liest aus "Die Sanftmütigen"
https://www.youtube.com/watch?v=eJfd0paC4-Q
Cornelius Hell spricht über Angel Igov: Die Sanftmütigen
https://www.youtube.com/watch?v=_pJhlFs2rsY
Claudia Carus liest aus Angel Igov: Die Sanftmütigen
Angel Igov
(c) BKI -Haus Wittgenstein
S. Katharina Eismann (DE): Das Paprika Raumschiff
Mit Videobeiträgen von S. Katharina Eismann (DE) und Cornelius Hell (AT)
Verlag: danube books Verlag, 2020
Partner: danube books Verlag
S. Katharina Eismanns Kurzroman spielt in Rumänien in den 1970er Jahren: Ein Mädchen wächst in einer Welt der Widersprüche auf: zwischen multi-ethnischer Vielfalt im Banat und den erstarrten Strukturen des Ceauşescu-Regimes. Mit sechzehn emigriert das Mädchen in den Westen, im Zeitsprung kehrt die Erwachsene zurück, begegnet veränderten Stadtgesichtern. Gastfreundschaft wird zum Heimatersatz auf der Reise nach Temeswar. Sie war schon immer hier und dort…
S. Katharina Eismann geboren 1965 in Temeswar, ist Lyrikerin, Autorin, Künstlerin und Übersetzerin. 1981 emigrierte sie mit ihrer Familie nach Deutschland. Ihr Lyrikband „Reise durch die Heimat – von Offenbach nach Temeswar“ ist 2017 erschienen. Sie lebt in der Rhein-Main-Region.
https://www.youtube.com/watch?v=572kSTa1bFo
Katharina Eismann liest aus Das Paprika Raumschiff
https://www.youtube.com/watch?v=WwRT1uQU-H4
Cornelius Hell spricht über S. Katharina Eismann: Das Paprika Raumschiff
S. Katharina Eismann
(c) Privat
Josef Sallanz (DE): Dobrudscha – Deutsche zwischen Donau und Schwarzem Meer
Mit Videobeiträgen von Josef Sallanz (DE)
Verlag: Deutschen Kulturforum östliches Europa
Partner: Deutschen Kulturforum
Die historische Region zwischen Donau und Schwarzem Meer gliedert sich seit 1940 in die rumänische Norddobrudscha und die bulgarische Süddobrudscha. Seit der Antike zogen Menschen durch die Dobrudscha in Richtung Süden und hinterließen ein Gemisch an Sprachen, Konfessionen und Alltagskultur. Noch während der osmanischen Herrschaft siedelten sich Mitte des 19. Jahrhunderts erste Deutsche, unter anderem aus Bessarabien, Polen oder Wolhynien an – Gründe waren Landknappheit, der Verlust von Privilegien und eine verstärkte Russifizierungspolitik.
Josef Sallanz geboren 1963 in Arad, Rumänien. Studium der Politikwissenschaft, Germanistik, Romanistik und Humangeografie, Forschung und Lehre in Heidelberg, Potsdam, Mainz und Magdeburg. Seit 2016 Lektor des Deutschen Akademischen Austauschdienstes (DAAD) in der Republik Moldau an der Staatlichen Pädagogischen Ion Creangă-Universität Kischinau/Chişinău.
https://www.youtube.com/watch?v=HmZ2OGGARok
Josef Sallanz spricht zu "Dobrudscha. Deutsche zwischen Donau und Schwarzem Meer"
Josef Sallanz
(c) Josef Sallanz
Lothar Quinkenstein (DE): Die Brücke aus Papier. Sprachen der Bukowina
Mit Videobeiträgen von Lothar Quinkenstein (DE) und Cornelius Hell (AT)
Verlag: danube books Verlag, 2020
Eine Hommage an das jüdische Erbe der historischen Bukowina und seiner Nachbarregionen. Die Gedichte Lothar Quinkensteins erweisen ihn als lyrisch versierten Spurensucher, der die Schmerzzeichen bis heute nicht vergangener Geschichte zu entdecken weiß. Um die kulturelle Vielschichtigkeit der Bukowina zu würdigen, wurden seine Gedichte für diesen Band in eine Vielzahl von einst und jetzt in der Region gesprochenen Sprachen übersetzt.
Lothar Quinkenstein Schriftsteller und Übersetzer aus dem Polnischen, lebt in Berlin. Gemeinsam mit Lisa Palmes übersetzte er „Die Jakobsbücher“ von Olga Tokarczuk. Sein Gedichtzyklus „Die Brücke aus Papier“ wurde mit dem Spiegelungen-Preis für Lyrik 2017 ausgezeichnet.
Lothar Quinkenstein
(c) Adam Czernenko
https://www.youtube.com/watch?v=VRS3m0L_2P0&feature=youtu.be
Lothar Quinkenstein liest aus "Die Brücke aus Papier"
https://www.youtube.com/watch?v=X4hjsw2Sa-8
Cornelius Hell spricht über Lothar Quinkenstein: Die Brücke aus Papier
Peter Balko (SK): Zusammen sind wir unbesiegbar
Mit Videobeiträgen von Peter Balko (SK) und Cornelius Hell (AT)
Leseprobe von: Claudia Carus
Übersetzerin: Zorka Ciklaminy
Verlag: Zsolnay Verlag, 2020
Partner: Literaturzentrum Bratislava, Slowakisches Institut Wien
Nichts kann ihrer Freundschaft etwas anhaben, davon sind Leviathan und Kapia felsenfest überzeugt. Dank Kapia, dreist und unerbittlich gegenüber Mensch und Tier, traut sich auch der schüchterne Leviathan plötzlich Abenteuer zu, die er bisher nur in seiner Phantasie erlebt hat. Bis eines Tages die Ereignisse rund um einen harmlosen Kuss das dicke Band ihrer Freundschaft doch gefährden … Mit frecher Feder erzählt Peter Balko in seinem Debütroman unterhaltsam die Geschichte von „Tom Sawyer und Huckleberry Finn“ an der ungarisch-slowakischen Grenze.
Peter Balko geboren 1988, einer der meistbeachteten slowakischen Autoren der Gegenwart. Er hat sich bereits als Drehbuchautor einen Namen gemacht. Daneben schreibt er Poesie und Prosa. Für sein Romandebüt "Vtedy v Lošonci" (2014 – dt. Zusammen sind wir unbesiegbar, 2020) wurde er mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet.
https://www.youtube.com/watch?v=bVlxEWIYgFA
Über Peter Balko und seinen Roman "Zusammen sind wir unbesiegbar"
https://www.youtube.com/watch?v=RCg2pB3dhPs&feature=youtu.be
Peter Balko: Zusammen sind wir unbesiegbar
https://www.youtube.com/watch?v=dFw_ZiSxv-w
Cornelius Hell spricht über Peter Balko: Zusammen sind wir unbesiegbar
Peter Balko
(c) Dávid Koronczi
Judit Kováts (HU): Heimatlos
Mit Videobeiträgen von Judit Kováts (HU) und Márton Méhes (HU/AT)
Übersetzerin: Éva Zádor
Verlag: Nischen Verlag, 2020
Der Roman „Heimatlos“ ist die Schilderung der Schülerin Lili aus dem slowakischen Kesmark/Kežmarok, die am Ende des Zweiten Weltkriegs von den Ereignissen der Geschichte mitgerissen wird. Aufgrund ihrer deutschen Nationalität muss sie zunächst vor den Partisanen fliehen, wird dann gemeinsam mit der Mutter und der schwangeren Schwester sowie den übrigen Schicksalsgefährten vertrieben, in einem Lager interniert und später nach Bayern deportiert, das damals noch in Trümmern liegt, denn die neue Tschechoslowakei duldet allein Tschechen und Slowaken. Lilis Vater ist im Gefängnis, ihr Schwager irgendwo in Kriegsgefangenschaft, sie aber kämpft in einstigen Konzentrationslagern gegen Hunger und Krankheiten an und wird Zeugin von Massakern, die aus Rache verübt werden. Ausgeliefert und Heimatlos erlebt sie die ersten Jahre des Friedens, behauptet sich aber dennoch, selbst wenn sie Schicksalsschläge ereilen, von denen auch nur einer für ein Leben genügen würde. Bei alldem lassen sie Humor und Lebenslust nicht im Stich: Ihre Haltung zum Schicksal kann für uns alle richtungsweisend sein.
Judit Kováts ist Schriftstellerin und Lektorin, ursprünglich Historikerin und Archivarin. Sie hat zahlreiche wissenschaftliche Arbeiten – Bände, Aufsätze, Fachartikel – zum 19. Jahrhundert und innerhalb dessen zum Reformzeitalter verfasst. Sie publiziert Erzählungen und Novellen in diversen ungarischen Literaturzeitschriften und auf literarischen Portalen. Als engagierte Verfechterin der oral history machte sie lange Jahre Interviews mit alten Menschen zu deren Lebenswegen, die als lebendige Augenzeugen vom Krieg, der kommunistischen Diktatur, den Aussiedlungen, Zwangsarbeitslagern und der Entrechtung und Verfolgung von Minderheiten berichteten.
https://www.youtube.com/watch?v=LziOrrz_OQU
Judit Kováts liest aus "Heimatlos" (in ungarischer Sprache)
https://www.youtube.com/watch?v=-ZrMiOubVbc
DONAU LOUNGE 2020: Márton Méhes liest aus Judit Kováts: Heimatlos
https://www.youtube.com/watch?v=JlPrnp59rlw
DONAU LOUNGE 2020: Márton Méhes spricht über Judit Kováts: Heimatlos
Judit Kováts
(c) Nischen Verlag
Der postutopische Augenblick. Die zeitgenössische Literaturszene in Novi Sad
Mit Videobeiträgen von Vladimir Gvozden (RS) und Cornelius Hell (AT)
Leseprobe von: Claudia Carus
Partner: European Capital of Culture – Novi Sad 2021
Im Rahmen des Gesprächs wird die Spezialausgabe des Literaturmagazins Polja präsentiert, die von Alen Bešić (Magazin Polja) und Dr. Vladimir Gvozden (Kurator des Literaturprogramms der Europäischen Kulturhauptstadt Novi Sad 2021) herausgegeben wurde. Das Magazin ist seit Jahrzehnten ein wichtiges Symbol des kulturellen Lebens der Stadt Novi Sad. Das vorliegende Sonderheft – das ursprünglich für die coronabedingt abgesagte Leipziger Buchmesse 2020 geplant war – enthält Poesie, Prosatexte und Essays der jüngeren Autorengeneration aus Novi Sad in deutscher Übersetzung. Im Mittelpunkt stehen Fragen der modernen Identität der Stadt und der zeitgenössischen kulturellen Entwicklungen.
Sonja Veselinović (1981) ist assoziierte Professorin am Institut für Vergleichende Literaturwissenschaft der Philosophischen Fakultät der Universität Novi Sad. Ihre literarische Karriere begann im Jahr 2008 mit einem lyrischen Prosawerk – seitdem wurde sie für ihre Veröffentlichungen mehrfach ausgezeichnet. Seit 2007 ist sie Mitglied des Redaktionsteams des Magazins Polja.
Alen Bešić (1975) studierte serbische Sprache und Literatur an der Philosophischen Fakultät der Universität Novi Sad. Er ist als Lyriker, Literaturkritiker, Essayist und Übersetzer aus dem Englischen tätig. Seit 2007 ist er der Chefredakteur des Magazins Polja. Er lebt und arbeitet in Novi Sad.
Vladimir Gvozden (1972) ist assoziierter Professor am Institut für Vergleichende Literaturwissenschaft der Philosophischen Fakultät der Universität Novi Sad. Als Gastdozent lehrte er u.a. an den Universitäten in Regensburg und Zagreb. Zurzeit ist er als Kurator für Literatur für das Programm „Kulturhauptstadt Europas – Novi Sad 2021“ tätig.
https://www.youtube.com/watch?v=r7K8ZdHbiqk
Vladimir Gvozden präsentiert die Zeitschrift "Polja" (Englisch)
https://www.youtube.com/watch?v=7dUO7ThFarM
Cornelius Hell spricht über das Magazin Polja aus Novi Sad
https://www.youtube.com/watch?v=cZxw6iM3uXo
Claudia Carus liest Andrea Popov Miletić: Kleine Pioniere (Aus dem Magazin Polja)
https://www.youtube.com/watch?v=JmCqBBG1qxs
Claudia Carus liest Maja Solar: Gebrauchsanweisung (aus dem Magazin Polja)
https://www.youtube.com/watch?v=MAJJZPX9fBo
Claudia Carus liest Sonja Veselinović: Mit einem Atemzug (aus dem Magazin Polja)
Alen Bešić Vladimir Gvozden
(c) Ciprian Hord (c) CPG
Sonja Veselinović
(c) privat
Jerneja Jezernik (SI): Alma M. Karlin: Mit Bubikopf und Schreibmaschine um die Welt
Mit einem Videobeitrag von Jerneja Jezernik (SI)
Leseprobe von: Claudia Carus
Verlag: Drava Verlag
Partner: JAK – Slowenische Buchagentur
Alma M. Karlin (1889–1950) war eine der größten Weltreisenden und deutschsprachige Schriftstellerin aus Celje, Slowenien. In den Jahren 1919–1927 bereiste sie als erste allein reisende Frau alle Kontinente. Mit dabei im Koffer sind ihre Schreibmaschine und ihr handgeschriebenes Wörterbuch in zehn Sprachen. In den letzten Jahren erschienen viele Bücher über sie, darunter auch die erste deutschsprachige Biografie "Alma M. Karlin: Mit Bubikopf und Schreibmaschine um die Welt", geschrieben von ihrer Biografin Jerneja Jezernik.
Gespräch mit Jerneja Jezernik, Milan Dekleva und Amalija Maček über die Bedeutung von Alma M. Karlin.
https://www.youtube.com/watch?v=EEpgHNPAaQQ
Erika Hornbogner über Jerneja Jezernik: Alma M. Karlin. Mit Bubikopf und Schreibmaschine um die Welt
https://www.youtube.com/watch?v=uHOX4TiyD0k
Claudia Carus liest aus Jerneja Jezernik: Alma M. Karlin (Auszug 1)
https://www.youtube.com/watch?v=3Ob3jO3zf_U&t=36s
Claudia Carus liest aus Jerneja Jezernik: Alma M. Karlin (Auszug 2)
Jerneja Jezernik
(c) Jerneja Jezernik
Veranstalter:
- Danube Cultural Cluster, Wien
Förderer und Kooperationspartner:
- Kulturreferentin für den Donauraum am Donauschwäbischen Zentralmuseum Ulm
- Land Niederösterreich – Arbeitsgemeinschaft Donauländer (ARGE)
- Bundesministerium für europäische und internationale Angelegenheiten
- Stadt Wien – Magistratsdirektion der Stadt Wien – Gruppe Europa und Internationales
- Land Niederösterreich – Kultur
- Bulgarisches Kulturinstitut Wien – Haus Wittgenstein
- Buchcafé Melange Wien
- Österreichische Gesellschaft für Literatur
- JAK Slovenian Book Agency
- SKICA – Slowenisches Kultur- und Informationszentrum Wien
- Verein Exil Wien
- Moravská zemská knihova – Mährische Landesbibliothek Brno
- Kulturministerium der Tschechischen Republik
- Tschechisches Zentrum Wien
- Schallaburg
- European Capital of Culture – Novi Sad 2021
- Deutsches Kulturforum östliches Europa Potsdam
- Traduki Common Ground